Die Arbeitsbedingungen von 24-Stunden-Betreuerinnen in Österreich sind prekär: Migrant*innen pendeln größtenteils aus Rumänien und der Slowakei um hier österreichische Angehörige zu betreuen. Dabei arbeitet die absolute Mehrheit der Betreuer*innen mit einer Gewerbeberechtigung und sollte daher ihre Arbeitstätigkeit in persönlicher und beruflicher Unabhängigkeit ausüben. In der Praxis sind sie jedoch an ihre Auftraggeber*innen (betreute Personen) und Vermittlungsagenturen weisungsgebunden: sie können über ihre Arbeitszeiten, den Arbeitsort und die Arbeitsabläufe nicht frei entscheiden.
Das Projekt “Care4Care: von prekären zu sicheren Arbeitsbedingungen” zielt daher auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und sichere Arbeitsmigration der in Österreich tätigen migrantischen 24-Stunden-Betreuer*innen ab. Die Umsetzung des Projektzieles erfolgt durch die institutionsübergreifende Zusammenarbeit zwischen LEFÖ-IBF, der Interessengemeinschaft der 24-Stunden-Betreuer*innen in Österreich IG24 und Partnerorganisationen bzw. Gewerkschaften in der Slowakei und Rumänien, die sich mit dem Thema der Arbeitsmigration vorrangig im Bereich der Care-Arbeit auseinandersetzen.
Care4Care versteht die Verhinderung von ausbeuterischen Arbeitsbedingungen und die Förderung einer sicheren Arbeitsmigration über den „Schutz“-Rahmen hinaus, um die systemischen Probleme von 24-Stunden-Betreuer*innen anzugehen. Durch den nachhaltigen Aufbau der IG24, wissenschaftlichen Studien, die Entwicklung eine Anstellungsmodells für 24-Stunden-Betreuer*innen, sowie transnationalen Austausch wird Menschenhandel und Ausbeutung präventiv bekämpft.
Laufzeit: 04/2022 – 03/2024