Frauenhandel-Expertise für Sexarbeiter*innen (Projekt gefördert durch MA57)

Potentielle Unterstützer*innen von Betroffenen des Frauenhandels im Bereich der Prostitution sind ihre Kolleg*innen in der Sexindustrie, oftmals migrantische Sexarbeiter*innen. Sie haben ein profundes Wissen über die Organisation der Prostitutionsszene, unterstützen einander oft bei rechtlichen, sozialen und gesundheitlichen Fragen und sind regional und transnational mobil. Daher ist es wichtig, sie als Expert*innen und Multiplikator*innen (peer educators) innerhalb von Migrationsbewegungen anzuerkennen und einzubeziehen.

Vor diesem Hintergrund führte LEFÖ das Pilotprojekt „Frauenhandel-Expertise für Sexarbeiter*innen“ in Wien im Zeitraum von 6 Monaten (Juni bis November 2010) durch. Dabei fand gezielte Outreach-Tätigkeit statt (aufsuchende Unterstützungs- und Informationsarbeit durch kulturelle Mediator*innen am Arbeitsplatz von Sexarbeiter*innen). Dadurch wurden Sexarbeiter*innen als Multiplikator*innen kontaktiert und zu Frauenhandel informiert und sensibilisiert. In Workshops fand Aufklärung über und Vermittlung von Expertise zu Frauenhandel statt. Durch die Stärkung der teilnehmenden Sexarbeiter*innen und den Multiplikationseffekt im Kontext der hohen Mobilität stellte dies eine nachhaltige Präventionsmaßnahme gegen Frauenhandel dar.


Diesen Beitrag teilen!