LEFÖ Jahresbericht 2024

Das Jahr 2024 begann in tiefer Trauer, als der grausame Femizid an drei Sexarbeiterinnen* in einem Bordell in Wien Brigittenau die Arbeit von LEFÖ erschütterte. Der Schmerz und die Wut, die diese extreme Form von patriarchaler Gewalt auslöste, verlangten nach einer solidarischen und kollektiven Antwort. Presseaussendungen, das Sichtbarmachen der prekären Lebens- und Arbeitsbedingungen von Migrantinnen*, eine verstärkte Präsenz in der aufsuchenden Arbeit sowie die Schaffung von Heilungsräumen innerhalb der Sexarbeiterinnen*-Community und des LEFÖ-Teams waren wesentliche Reaktionen, um der Trauer den notwendigen Raum zu geben.

Im selben Jahr mussten wir von Helga Konrad Abschied nehmen, einer unermüdlichen Kämpferin für Menschen- und Frauenrechte, die maßgeblich am Aufbau der LEFÖ-Interventionsstelle für Betroffene des Frauenhandels beteiligt war. Ihr Vermächtnis und die wertvollen Erkenntnisse aus den Jahren der Zusammenarbeit mit LEFÖ werden auch weiterhin im Kampf für Frauen- und Menschenrechte lebendig bleiben. So war 2024 die Expertise von LEFÖ in zahlreichen Diskussionen, Arbeitsgruppen und Vorträgen rund um das Gewaltschutzsystem in Österreich und den effektiven Zugang marginalisierter Gruppen von besonderer Relevanz. Im Berichtsjahr fanden zahlreiche Treffen auf unterschiedlichen Ebenen statt, um Strategien zur Verbesserung der Lebenssituation von Frauen* zu reflektieren und zu entwickeln.

Das Berichtsjahr zeichnete sich zudem durch die Schaffung von kollektiven Diskussions- und Reflexionsräumen aus, die die Ressourcen und die aktive Rolle der Klientinnen* von LEFÖ in den Mittelpunkt stellten. Durch verschiedene Initiativen konnten so die Klientinnen* und gleichzeitig die Stimmen von Migrantinnen* im politischen Diskurs gestärkt werden. Ein Beispiel dafür ist die Beteiligung von Frauen* mit Migrationshintergrund und Asylsuchenden/Asylberechtigten an der Überprüfung der CEDAW-Frauenkonvention CEDAW und die Pass- Egal-Wahl-Initiative für Klientinnen* von LEFÖ. Hier konnten Frauen* ohne österreichische Staatsbürgerinnen*schaft eine symbolische Stimme abgeben und ein wichtiges Zeichen für politische Teilhabe setzten. Gerade in Zeiten des konservativen Rechtsrucks sind Partizipationsmöglichkeiten für Migrantinnen* unerlässlich.

Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Spender*innen, Unterstützer*innen, Fördergeber*innen und ehrenamtlich Mitwirkenden für die geschätzten Beiträge zum Gelingen der LEFÖ-Arbeit und die vielfältigen Kooperationen im Jahr 2024.

Hier geht’s zum Jahresbericht 2024: LEFÖ_Jahresbericht_2024


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