„Sexarbeit ist in komplexe Dynamiken, Strukturen und Verhältnisse eingebettet, die sich auf die Lebensrealitäten von Sexarbeiter*innen vielfältig auswirken. Soziale und politische Interventionen, rechtliche Regelungen und gesundheitliche Programme sollten auf diese Komplexität und eventuell daraus resultierende Problematiken reagieren und in die Entwicklung von Politiken einfließen lassen. Dazu braucht es grundlegendes Wissen um die Lebensrealitäten, die Problemfelder sowie die Bedarfe von Sexarbeiter*innen.“
Mit diesen Worten beginnt ein Projekt, mit dem wir uns bei Verein LEFÖ seit über einem Jahr intensiv beschäftigen. Unser Leitbild, und gleichzeitig unser Versprechen, war und ist es, uns für die Verbesserung der Lebensrealitäten von Migrantinnen* in Österreich einzusetzen – diese Studie soll einen Beitrag dazu leisten. Daher freuen wir uns sehr, die Studie „Bestandsaufnahme der Situation von Sexarbeiter*innen in Österreich. Problemlagen, Barrieren und Handlungsmöglichkeiten“ zu präsentieren.
In dieser Studie wird Literatur aus den Jahren 2019 bis 2024 zum Thema Sexarbeit analysiert, unterteilt in die thematischen Schwerpunkte Recht, Migration, Gesundheit und Geschlecht. Ergänzend wurden vier semi-strukturierte Expert*inneninterviews geführt:
🔸 mit Trajche Janushev (Red Edition, Sex Workers’ Rights Advocacy Network – SWAN),
🔸Barbara Murero-Holzbauer (Aids Hilfe Wien),
🔸 Mitgliedern des Forums Sexworker.at sowie
🔸 Leticia Carneiro (maiz).
Mit dieser Initiative möchte LEFÖ zur Einschätzung der aktuellen Problemlagen und Barrieren von Sexarbeiter*innen in Österreich beitragen, und gleichzeitig Impulse für alternative Handlungsoptionen und zukünftige Perspektiven geben. Die Ergebnisse dieser Studie stellen eine fundierte Grundlage für zukünftige politische, soziale und unterstützende Maßnahmen in diesem Bereich dar.
Die Initiative und Koordination dieser Studie geht auf Mag.a Celeste Tortosa, Mitglied des Leitungsteams von LEFÖ und Leiterin des Arbeitsbereichs TAMPEP/Beratung und Gesundheitsprävention für Migrantinnen* in der Sexarbeit, zurück.
Mag.a Maria Hörtner, langjährige Mitarbeiterin bei LEFÖ und profunde Kennerin der Sexarbeitsszene in Österreich, hat die Studie als externe Wissenschaftlerin begleitet und den Großteil des Textes verfasst. Für ihre engagierte und sorgfältige Recherche, Analyse und Verschriftlichung danken wir ihr sehr herzlich.
Ein weiterer großer Dank gilt allen Interviewpartner*innen, die bereit waren, ihre Zeit, Ressourcen und Expertise einzubringen, sowie dem Bundesministerium für Frauen, Wissenschaft und Forschung, dem Frauenservice der Stadt Wien und Civitates – The European Democracy Fund für ihre Unterstützung bei der Umsetzung dieser Studie.